Newsletter 1_2019

der Antimafia-Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser, 

lassen Sie uns ihnen noch ein gutes neues Jahr wünschen, auch wenn es schon ein paar Tage alt ist. Gerne auch persönlich bei
einer unserer Veranstaltungen im Januar (der Link öffnet das Programm in einem neuen Fenster). Mit Nando dalla Chiesa haben wir den Experten zur italienischen Mafia für Sie nach Deutschland gebracht. Er wird in Berlin, Potsdam, Leipzig, Halle und Hamburg Vorträge halten. Kommen Sie vorbei!

Am vergangenen Wochenende hatte die Polizei in Nordrhein-Westfalen rund 1300 Beamte in einen Einsatz gegen kriminelle Clans geschickt. Es wurden Shisha-Bars, Diskotheken und Gaststätten durchsucht. Die ersten Ergebnisse stehen fest. Es wurden 14 Personen festgenommen, es gab viele Strafanzeigen und Lokale wurden geschlossen. Dies klingt nach einem erfolgreichen Vorgehen, doch noch sind viele Fragen offen. Wichtig wäre etwa zu wissen, wie die Auswahl der zu durchsuchenden Objekte erfolgte. Auffällig ist auch, dass auf der einen Seite ein sehr hoher Aufwand der Strafverfolgungsbehörden steht, auf der anderen Seite aber ein Ertrag, der - Stand heute - vor allem symbolischen Wert haben dürfte. Entscheidend wird hier sein, ob die Durchsuchungen Erkenntnisse zutage fördern, die langfristig einen bessere Bekämpfung der Clans ermöglichen. 

Die Reduzierung dieses Einsatzes in der öffentlichen Sicht auf die direkten Ergebnisse zeigt, dass Viele noch nicht verstanden haben, worin das große Gefahrenpotenzial Organisierter Kriminalität liegt. Wir fordern schon lange, dass Organisierte Kriminalität systematisch erforscht wird und die Fixierung auf Terrorismus aufgelöst wird. Die weitreichende Uninformiertheit über OK-Gefahren zeigt, wie wichtig Forschung in diesem Feld ist. Dieser Einsatz war wichtig, wenn die durchsuchten Örtlichkeiten Teil größerer krimineller Strukturen waren und diesen dienten, etwa für die Geldwäsche. Dann wird auch die Nachbearbeitung der gewonnenen Erkenntnisse weiteren Erfolgen der Strafverfolgungsbehörden den Boden bereiten. Ging es lediglich darum, Präsenz zu zeigen und Nadelstriche zu setzen, wird man dem Problem Organisierter Kriminalität nicht Herr werden. Warten wir also mit einer Bewertung weiter ab.

Eines nur kann man jetzt schon sagen: Gerade im Fall der Organisierten Kriminalität ist es fatal, sich nur auf die auffälligsten Gangster zu konzentrieren. Denn dann sitzen die unauffälligen Strippenzieher der unauffälligen Gruppierungen zuhause und lachen sich ins Fäustchen. Das bedeutet, wir brauchen umfassende Maßnahmen gegen jede Form der Organisierten Kriminalität. Ein Vorgehen gegen kriminelle arabischstämmige Clans ist wichtig, aber sie sind beileibe nicht das einzige Problem in diesem Feld, sondern eher noch das kleinste.                   

Mit besten Grüßen,
Ihr mafianeindanke-Team

NACHRICHTEN

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Europäischer Rat und die Europäische Kommission reagieren auf Geldwäscheskandale bei Banken in der Europäischen Union mit einem umfangreichen Maßnahmepaket

Die Europäische Union reagiert auf die 2018 im Finanzsektor bekannt gewordenen Geldwäsche-Skandale und das in diesem Zusammenhang festzustellende Versagen der Aufsichtsbehörden in einzelnen europäischen Ländern. Die bisher vorliegenden und bei weitem nicht vollständig aufgearbeiteten Fakten im Fall Danske Bank haben die Finanzbranche, Regulierer, Aufseher, Strafverfolgungsbehörden und die europäische Politik in erheblichen Zugzwang versetzt.

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Korruption verursacht immense Kosten in Europa 

Korruption verursacht erhebliche Kosten. Ein am 9. Dezember aus Anlass des weltweiten Antikorruptionstags veröffentlichter Bericht beziffert diese Kosten jetzt. Die europäischen Grünen  hatten einen Bericht dazu veröffentlicht.  Er zeigt,. wie sehr dieses Phänomen die Wirtschaft eines jeden Mitgliedstaates der europäischen Union beeinflusst.

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Der Stand der Korruptionsbekämpfung in Italien: Das Antikorruptionsgesetz

Am Jahresende 2018 hat die italienische Abgeordnetenkammer hat das endgültige OK zu einem Antikorruptionsgesetz, das einige wichtige Neuerungen auf diesem Gebiet enthält, gegeben. Das Antikorruptionsgesetz setzt auch auf zunächst überraschende Maßnahmen und sieht unter anderem eine lebenslange Sperre vor, Sportveranstaltungen zu besuchen..

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In Österreich wurde eine erhebliche Geldsumme beschlagnahmt, die durch Geldwäsche gewonnen wurde

Österreichische Banken werden von der Organisierten Kriminalität aus vielerlei Ländern besonders gerne für Geldwäsche-Operationen genutzt. Im Dezember wurden nun vier Wohnungen, die von der Cosa Nostra in Wien und Innsbruck erworben wurden, beschlagnahmt und 37,3 Mio. €, die aus Geldwäsche- und Glücksspiel-Geschäften stammten, eingezogen. 

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Die ‘ndrangheta in Bayern

Die Operation „Pollino“ am vergangenen 5. Dezember führte zu 84 Verhaftungen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Luxemburg und Italien. In Deutschland wurden die Einsätze vor allem in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Bayern vorgenommen. Die Einsätze dort führten zwar nicht zu Verhaftungen, beleuchteten aber die Präsenz der Mafia in Bayern. Unter anderem gab es Razzien wurden in den Riem-Arcaden, in zwei Wohnungen in Riem und Daglfing und drei weiteren Gebäuden in Bayern.

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AUS DEM VEREIN

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Veranstaltungen von Nando dalla Chiesa

Vom 16. bis 25. Januar wird Nando dalla Chiesa - Professor für Soziologie der organisierten Kriminalität an der Fakultät für Politikwissenschaft der Universität Mailand - in Deutschland sein.
An der Humboldt-Universität, in Halle und in Leipzig werden Vorträge über die Expansion des Mafiaphänomens stattfinden, und in Berlin und in Hamburg gibt es die Möglichkeit, mehr über sein neuestes Buch "Per fortuna faccio il Prof" zu erfahren.

Hier finden Sie die Details.
 

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Ein Verweis auf die DSGVO darf auch in diesem Newsletter nicht fehlen
 

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